Für Eltern geht's hier los, für Bezugspersonen weiter unten!
Liebe Eltern!
Eltern versuchen in aller Regel, die Entwicklung ihrer Kinder auf beste Weise zu fördern. Das gilt für den gesunden Elternteil wie für den psychisch erkrankten Elternteil. Doch:
- In einer psychotischen oder depressiven Phase geraten die Bedürfnisse der Kinder leicht aus dem Blick, manchmal wird sogar ihre Versorgung vernachlässigt.
- Die Eltern kämpfen selber damit, zu verstehen und zu akzeptieren, dass einer von ihnen eine psychische Krankheit hat, die belastend und beängstigend ist.
- Der gesunde Elternteil fühlt sich damit überfordert, dass die ganze familiäre Verantwortung auf ihm liegt, und merkt, dass er den Kindern nicht gerecht werden kann.
- Im Glauben, ihre Kinder damit zu schützen, versuchen Eltern, die psychische Erkrankung vor den Kindern zu verbergen und nicht davon zu reden.
- Oft haben sie Schuldgefühle gegenüber den Kindern, weil diese zu kurz kommen, und fürchten sogar, dass ihnen die Kinder „weggenommen“ werden könnten.
- Sie hoffen, dass die psychische Erkrankung eines Elternteils nicht auf die Kinder übertragen wird, und fragen sich, was sie für sie Gutes tun können.
Sie können bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Fachberatungsangebots GZSZ des Evang. Beratungszentrums Würzburg oder bei anderen Einrichtungen des Kooperationsverbunds Ihre Fragen stellen und Hilfe erhalten. Dabei erfahren Sie, was Sie alles für sich und Ihre Kinder tun und welche Unterstützung Sie in Anspruch nehmen können. Das ist entscheidend: Über die psychische Erkrankung in der Familie zu reden und gemeinsam nach einem guten Weg zu suchen. Dabei möchten wir helfen.
Weitere Infos, Materialien und Buchhinweise finden Sie auf unserer Website hier. Noch nicht genug? Dann schauen Sie mal auf der Website der Familien-Selbsthilfe Psychiatrie.
Für Bezugspersonen:
Wer in Kontakt steht mit einer Familie, bei der Vater oder Mutter psychisch erkrankt ist, kann für Kinder und Eltern eine wichtige Bedeutung bekommen:
- Großeltern und andere Verwandte
- Pfarrer oder Lehrerin
- Kollegen oder Nachbarinnen
- Erzieherinnen oder Gruppenleiter der Kinder
- und Sie?
Psychisch kranke Menschen und ihre Kinder schotten sich aus Angst oder Unsicherheit manchmal sehr von der Umwelt ab. Es fällt ihnen schwer, jemandem von der familiären Situation zu erzählen. Dadurch bekommen sie dann natürlich auch nicht das Verständnis oder die Hilfe, das sie brauchen.
Gerade Kinder und Jugendliche brauchen häufig eine verlässliche erwachsene Bezugsperson für die Momente, wo zuhause alles schwierig ist und sich mit Papa oder Mama nicht gut reden lässt. Besonders wichtig ist es dann, wenn der erkrankte Elternteil allein erziehend ist.
Aber auch den Eltern hilft es sehr, wenn sie ihre Fragen und Schwierigkeiten mit einer anderen Person besprechen können. Das Reden tut meist gut, und gemeinsam lassen sich oft viel besser Lösungen finden. Für Personen wie Sie aus dem familiären Umfeld heißt das:
- Immer wieder freundlich und respektvoll den Kontakt zu Eltern und Kindern suchen.
- Sich nicht von dem manchmal unverständlichen Verhalten abweisen lassen.
- Sich vertraut machen mit psychischen Erkrankungen und ihren Folgen für eine Familie (Bücher, Internet, ...).
- Verständnis haben für die Zurückhaltung und Scheu der Familienmitglieder.
- Hilfe anbieten, soweit es ihnen gut möglich und von der Familie gewünscht ist.
Bezugspersonen können sich gerne bei uns im Evangelischen Beratungszentrum erkundigen, was sie tun können und welche Hilfen es gibt. Noch besser ist es, sie kommen mit Kindern oder Eltern zu einem Gespräch. Wir klären dann gemeinsam, was getan werden kann. Viele hilfreiche Infos gibt's auch hier.