Infos und Tipps
Wenn in einer Familie der Vater oder die Mutter an einer psychischen Erkrankung leiden, sind alle Familienmitglieder davon betroffen. Gerade für die Kinder kann es weit reichende Folgen haben:
- Sie können nicht verstehen, was eine Psychose, Depression, Manie oder Suchterkrankung ist, und warum der Elternteil sich so anders zu ihnen verhält.
- Sie schämen sich für das sonderbare Verhalten ihrer Mutter oder ihres Vaters und trauen sich nicht, Freunde nach Hause einzuladen oder überhaupt davon zu sprechen.
- Sie versuchen, den erkrankten Elternteil im Haushalt oder in der Erziehung zu ersetzen, und spüren erst später, dass sie viel zu früh erwachsen geworden sind.
- Sie haben ihre Eltern vielleicht besonders lieb - und merken zugleich, dass sie manchmal wütend sind oder Angst vor dem erkrankten Elternteil haben.
- Manchmal fürchten sie, selber wie Mama oder Papa zu erkranken, und fragen sich, ob das vererbbar ist.
- Dann wieder glauben sie, selber schuld zu sein an der schlechten Verfassung des Elternteils, und bemühen sich, besonders brav und hilfsbereit zu sein.
Es ist wichtig, dass Kinder mit diesen Gefühlen und Gedanken nicht allein gelassen sind. Am besten ist es, sie können mit ihren Eltern oder mit einer nahe stehenden Person über ihre Situation sprechen. Wir vom Fachberatungsangebot GZSZ des Evangelischen Beratungszentrums und viele andere KollegInnen aus dem Kooperationsverbund helfen dabei gerne.